Stadion-Rätsel (7)

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Es ist eines der merkwürdigsten Stadien Deutschlands. Die Stadt wollte in den frühen 60er Jahren den Abriss, um eine Schnellstraße zu bauen. Doch der Verein weigerte sich, die traditionsreiche Spielstätte aufzugeben. Das Ergebnis: eine Hintertor-Tribüne wurde abgerissen. Ein paar Jahre nach der Amputation wurde hier dennoch in der zweithöchsten deutschen Fußball-Liga gekickt. Wie heißt das Stadion und welcher Verein ist dort zu Hause?

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Kaisertreu oder Beckenbauerbashing?

Ich sag’s mal so: jeder der mit der Fifa Geschäfte gemacht hat oder in Ermangelung eines zweiten Weltfußballverbandes machen musste, ist – ob er nun wollte oder nicht – dadurch zu einem Teil des Systems Blatter geworden. Blatter war (und ist immer noch!) = Fifa. Wer jetzt Beckenbauer anprangert, dem sollte mittlerweile klar geworden sein, dass eine realistische Chance auf eine erfolgreiche und gleichzeitig schmiergeldfreie WM-Bewerbung kaum mehr bestand, seit sich der Walliser zum Paten aufgeschwungen hat.
Anders gesagt: Du kannst nicht in der Mafia mitmachen und dabei auch noch ein ehrlicher Mann bleiben. Das soll keine Entschuldigung oder Verharmlosung möglicher Sauereien Beckenbauers sein. Dennoch, es ist unbegreiflich: da muss der kreuzbiedere Niersbach gehen, jetzt ist der Kaiser dran, vermutlich bald noch Uwe, Bobby Charlton und Pele. Nur Sepp läuft weiterhin ein Liedlein pfeifend über die Zürcher Bahnhofsstraße. Jetzt, da alles verloren zu sein scheint, ist er ganz offensichtlich fest entschlosssen alles und jeden mit in den Untergang zu reißen. Ach, was reg‘ ich mich noch auf …

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Zwillinge bei Geburt getrennt (1)

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Tommy Lee Jones

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Auge

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Blatter bleibt!

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Sepp Blatter, hier bei der Begrüßung der Delegierten des Fifa-Weltkongresses in Zürich, will trotz der Rücktrittsforderungen aus den Reihen der UEFA erneut für das Amt des Weltchefs kandidieren. Bestärkt wird er in seiner Entscheidung u.a. vom Wladimir Wladimirowitsch Putin, der hinter den Verhaftungen hochrangiger Fifa-Funktionäre eine Verschwörung der Amerikaner vermutet, sowie vom Präsident des Nordkoreanischen Fußballverbandes Kim Jong Un.

Kim erinnert sich auch sonst immer wieder gerne an die Schweiz, wo er mehrere Jahre in einem Jungeninternat verbracht hat. Eine Zeit, aus der wohl auch sein bekanntes Faible für gezuckerte Kondensmilch aus der Tube der Marke „Milchmädchen“ stammt.

Unbestätigten Informationen zu Folge sollen nun sowohl Kim als auch Putin angeboten haben, Blatter politisches Asyl zu gewähren, natürlich nur für den Fall, dass die amerikanischen Fahnder planen, den launigen Walliser auch noch dingfest zu machen.

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Breaking News: HSV entlässt Labbadia!

Bruno Labbadia (49), der erst am heutigen Morgen als neuer HSV-Coach vorgestellt wurde, muss bereits wieder seine Koffer packen. „Wir hatten uns viel von ihm erhofft“ so Interimstrainer und Sportchef Peter Knäbel, „aber letztlich mussten wir nach der gemeinsamen Analyse der Trainingseinheit von heute früh erkennen, dass er auf die Mannschaft nicht mehr genügend Zugriff hat, um die für ein positiv zu gestaltendes Saisonfinale notwendigen Mechanismen in den Köpfen der Spieler auch in der jetzigen Drucksituation abrufbar zu implementieren.“

Labbadia selbst zeigte sich enttäuscht: „Ich hätte hier gerne noch etwas bewegt. Nun wünsche ich dem Team alles Gute für die letzten 6 Spiele.“ Labbadia ist ab sofort freigestellt, steht jedoch bis Juli 2016 weiter auf der Gehaltsliste der Hanseaten. Sein Nachfolger wird Vereins-Maskottchen Dino Herrmann, dass auch im Falle eines Abstiegs weitermachen und den Neuanfang bei den Hanseaten vorantreiben soll. „Mit Dino Herrmann haben wir endlich einen Trainer, der die Raute im Herzen trägt und die Mannschaft mitreissen kann“ freute sich sichtlich erleichtert Klub-Boss Dietmar Beiersdorfer.

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habemus fertig

Es war in Kleopatra, glaube ich zumindest, und versuche mal wörtlich zu zitieren (ohne Gewähr) –
Marcus Antonius: „Ist hier denn niemand, der einem Legionär einen ehrenvollen Tod gewähren will?“

Einer aus der übermächtigen Phalanx des Heeres von Scipio erklärt sich schließlich bereit und schmettert daraufhin (vorsicht: Asterix-Grundkentnisse erforderlich) sein Pillum durch Marc Anthonys Sternum.

Nächste Woche spielt der HSV an der Weser. Schlimm, dass man ausgerechnet die darum bitten muss, aber unter so alten Rivalen sollte ein satter Gnadenstoß doch trotz, oder vielmehr wegen aller Feindschaft in der Vergangenheit eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein, oder?

Wenigstens ein sieches Verrecken an Spieltag 34 könnte einem als wehrloser Anhänger dieses Vereins nach jahrelangem Leiden doch vielleicht erspart bleiben. Aber vielleicht haben wir es einfach nicht besser verdient.

Ave Uwe! Morituri te salutant!

http://www.hsv-countdown.de/

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Taktik-Magier, was?

Ostersamstag war ich zufällig an touristischen Brennpunkten unterwegs und entdeckte mal wieder den südost-europäischen Mitbürger, der mittels dreier Streichholz-Schachteln (und reichlich Oster-Kundschaft über die Feiertage) einen sehr ordentlichen Tagesgewinn abräumte.

Die Leichtlohn-Gruppe Hütchenspieler fiel mir dann abends wieder ein beim Spiel der Bayern in Dortmund. Ich bin mir nur noch nicht sicher, wo sie im Stadion gesessen hat, auf der Bank oder der Presse-Tribüne. Oder beides.

Chronologisch gesehen: Die Truppe des Katalanen stellt sich 90 Minuten mit 9 Mann vor den eigenen Strafraum und hofft, daß die gestiftete Kerze in der Asam-Kirche ihre Wirkung tut im Sinne eines Lucky Goals. Hat sie auch, glücklich gewonnen gegen gut spielende Dortmunder, die ein Remis mehr als verdient gehabt hätten. Nach dem Schlusspfiff ein Jubel auf der Bayern-Bank, als hätte man grade das CL-Finale erreicht. Die Sport-Journaille feiert den Taktik-Magier, dessen geradezu homer’sche List auch in Dortmund obsiegt hat. What?

Diese unglaublich innovative Taktik von Guardiola kann man jeden zweiten Samstag bei den Gäste-Teams in der Allianz-Arena sehen und da völlig zurecht, wenn man Paderborn heisst und gegen die Bayern-Walze spielen muss. Die Älteren kennen das sowieso noch unter dem Label Catenaccio, der Pfuibäh-Taktik des Helenio Herrera, die den Ästheten Guardiola zum Brechen bringen müsste.

Viel interessanter ist aber die Frage, warum spielt er plötzlich mit Beton-Riegel? Weil der BVB die Übermannschaft der Saison ist? Ääh, nein. Weil die Meisterschaft Spitz auf Knopf steht, so eng wie selten? Ääh, eher nicht. Wegen der Verletzten-Liste? Man hat ja auch nur gefühlt 28 Nationalspieler auf der Bank sitzen.

Nein, die Antwort ist eine andere. Pep Guardiola hat Angst. Und, Pep Guardiola traut sich selbst nicht mehr. Ausgerechnet jetzt, in den entscheidenden Wochen der FCB-Saison, knickt der scheinbar Unbelehrbare ein, ausgelöst durch die gnadenlose Heim-Pleite gegen Gladbach. Guardiola spürt den Druck, der auf ihm lastet und wahrscheinlich träumt er nachts vom 0:4 gegen Real. Und nun beginnt er zu wackeln. Und das ist ansteckend.

Man kann sich an keine Bayern (und keinen Trainer derselben) erinnern, die sich jemals so hasenfüssig und angstvoll hinten reingestellt haben und auch nicht an diese Freude in den Gesichtern, nachdem man … ein Bundesliga-Spiel gegen den Zehnten gewonnen hat.

Eines ist bei Guardiola niemals angekommen. Was heisst Mia san mia auf Catalan?

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Pep vor dem Aus! Kommt Stevens?

8:0, 6:0, 4:1 – Zahlen lügen nicht. Der Abwärtstrend des FC Bayern unter dem immer hilfloser agierenden Pep Guardiola ist offensichtlich. Sein Ausspruch nach dem Paderborn-Spiel „Gewinnst Du 6:0, ist es schwer etwas zu lernen“ wirkt vor dem Hintergrund dieser Negativ-Spirale wie ein trotziger Offenbarungseid.

Es ist einsam geworden um den Exilkatalanen. Selbst sein einst übermächtiger Fürsprecher kann als Freigänger nur noch bedingt seine schützende Hand über ihn halten. Sollte sich das schleichende Drama am nächsten Wochenende mit einem 2:0 in Hannover fortsetzen, muss man das Experiment Guardiola wohl oder übel als gescheitert ansehen. Dann greifen auch an der Säbener Straße die branchenüblichen Mechanismen. Dann muss und dann wird der Vorstand des FC Bayern die Reissleine ziehen, um zu retten, was noch zu retten ist.

Als Übergangstrainer bis zum Saisonende werden laut mehrerer Quellen Armin Veh und Mirko Slomka gehandelt. Eine Lösung Tuchel, der als unbeirrbarer Pepist gilt, dürfte hingegen weder den erfolgsverwöhnten Fans, noch dem frustrierten Starensemble der Münchner zu vermitteln sein. Das wäre ja den Teufel mit dem Beelzebub austreiben hieß es zu derartigen Spekulationen aus dem Umfeld des Vereins.

Möglicherweise ist bis dahin aber auch wieder Huub Stevens auf dem Markt. Der knorrige Holländer könnte tatsächlich genau der richtige Mann sein, um das verunsicherte Team des deutschen Rekordmeisters für die anstehenden Aufgaben in drei Wettbewerben möglichst schnell wieder zu stabilisieren.

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Danke Sepp!

Eröffnungsspiel am 1. Advent, Endspiel an Heiligabend und das Ganze im Hintergarten des IS – mehr geht nicht. Und dass es im Sommer ein bissl wärmer in Arabien wird, das konnte bei der Turnier-Vergabe ja nun wirklich niemand wissen.

Immerhin, die leidige Sommerpause wird dadurch 2022 dramatisch verkürzt. Daher von mir ein herzliches… (siehe Headline).

Mein Vorschlag: einfach mal ’ne WM ausslassen. Hat Olympia auch nicht gekillt, dass 1980 der Westen und 1984 der Osten sich gegenseitig boykottiert haben. Stattdessen vielleicht ein lustiges Turnier mit den Engländern, Holländern und Dänen. Vielleicht auf Fehmarn oder so…

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Lederhosen aus

Als vor ein paar Monaten ein Tatort aus Hessen ganz Deutschland aus dem SowaskannstehierNIEmachen-Koma herausholte und auf Twitter jemand sinngemäss schrieb: „wer kommt mit zum kudamm-autokorso für den #hessentatort?“, da musste ich sehr schmunzeln und dachte mir, schön, wenn man sich noch überraschen lassen kann und seine Ausgelassenheit so zelebrieren will. Ganz ähnlich erging es mir heute Mittag, als ich im Café ohne jede Erwartung den Sportteil aufschlug und mir kurzzeitig wie in einer Traumsequenz vorkam. Das hatte natürlich auch viel damit zu tun, dass ich am letzten Abend eben NICHT den Bundesligarückrundenstart verfolgt hatte, dass wir in der Bar kein Wort über Fussball verloren hatten, dass es viel zu spät geworden war und deshalb heute Morgen eben auch die Online-Presseschau ersteinmal ausfiel.

Es war mir schlicht wurscht, wie die Bundesliga in der oberen Tabellenregion aussieht, ob Bayern München den VfL Wolfsburg krachend 6:0 oder gerade so 1:0 geschlagen hatte. Seit Wochen schon unterhält sich keiner mehr über Fussball. Weshalb auch?

Und dann diese plötzliche Entrücktheit, dieses unbeschreibliche Gefühl des stillen Taumels und das Einsickern der Gewissheit, dass eben doch nie etwas von Dauer ist. VfL 4 : FCB 1. Ein Donnerschlag, der uns alle wieder ins fussballerische Leben zurückholen will, der uns Mut macht und zugleich betört.

Und da mein Zustand im Moment noch keinen Autokorso zulässt möchte ich alle auffordern, heute gg. sagen wir 15:30 Uhr kurz das Fenster aufzureissen, tief Luft zu holen und ein Wort in den Nachmittag zur rufen: ENDLICH !!!!

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Nennt mich Teilresias

Am 22. August erschien auf diesem Blog unser Saison-Kick-Off-Rätsel. Die Frage Nummer 9 daraus lautete:

„Wann wird Armin Veh entlassen?“

Meine Antwort: Im November. Hah!

Zugegeben, er hat sich heute selbst entlassen, weswegen meine natürliche Bescheidenheit mich auch dazu veranlasst hat, ein relativierendes „l“ in den Namen des griechischen Sehers einzufügen.

Aber nun verkünde ich auch noch vorab seinen Nachfolger: Nein, nicht Quälix, auch nicht der nette Herr Slomka – der Tuchel machts. Der will zwar angeblich nicht so schnell wieder arbeiten. Aber der desolate VFB ist die perfekte Ausgangssituation, um sich endgültig für die Zeit nach der Pep-Dämmerung in Stellung zu bringen.

Keine Sorge, nur wenn das alles tatsächlich eintreffen sollte, wird auch noch das „l“ gestrichen.

 

>>> AKTUALISIERT am 25.11.14 <<<

Stevens – wie unoriginell. Die Nerven am Neckar scheinen nach 12 Spieltagen bereits restlos blank zu liegen. Und Huub, der den Klub wegen angeblicher Perspektivlosigkeit gerade erst verlassen hatte? Verfährt wieder mal getreu seines scheinbaren Lebensmottos Was kümmert mich mein Geschwätz vom Anfang dieses Satzes?

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Aktionismus

Heimlich, still und leise hat sich da doch ein neuer Begriff in die Fußballberichterstattung eingeschlichen.
Sprach man jahrelang von „Ballkontakten“, die ein Spieler hatte (wie der Rekordkontakter Thiago von Bayern, deren 177), heißt es nun auf einmal „Ballaktionen“.

Warum? Was soll das?

Und was bedeutet das?

Werden dann solche Sachen wie „in der Freistoßmauer stehend von Naldo die Kugel an den Schädel getreten bekommen“ nicht mehr mitgezählt, weil sie keine Aktion darstellen, sondern nur eine Reaktion? Oder der Spieler eben außer umfallen keine zeigen kann?

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Ja, ist denn heit scho Weihnachten?

Offensichtlich, obwohl das Laub an den Bäumen ja noch grün ist.

Neulich meinte ich ja mich über die letzte Diva des Fussballs, den TSV 1860 Giesing verbreiten zu müssen. Im vollen Bewusstsein dessen, daß es vermutlich bahnbrechendere Themen im Fussball gibt, aber egal, auch eine Orchidee hat ein Lebensrecht.

Und verstieg mich vor zirka vier Wochen zu der Behauptung, daß der unglückliche Löwen-Trainer Moniz noch vor Weihnachten seine Papiere bekommen würde.

Diese Feststellung hatte zweifellos seherischen Charakter und ich mache mich im Anschluss sofort an die Zahlen für’s Mittwochs-Lotto. Denn soeben wird vermeldet, daß der Trainer am Freitag schon nicht mehr auf der Bank sitzen wird.

Und die Entlassung des Sportdirektors Poschner datiere ich jetzt mal vor auf, hmmm …, Erntedankfest. Ach, Ihr Sechzger, wenn wir Euch nicht hätten..

Es gibt sie noch, die guten Dinge.

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Stadion-Rätsel (6)

TeddyKollek

Pünktlich zum Herbstanfang ein winterliches Fußballfeld. Dabei geht es in der Stadt, in der dieses Stadion steht, seit Menschengedenken heiß her, was zusammengenommen mit der verunglückten Dachkonstruktion im Vordergrund den Verdacht nährt, dass es sich hierbei um die Benteler-Arena in Paderborn handeln könnte. Aber weit gefehlt. Also, wo steht jetzt die Bruchbude und wie heißt sie?

(Auflösung Stadion-Rätsel 5: das alte Rosenau in Augsburg)

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Teufelszeug

Bei nahezu allem, was Fi- und Uefa so aushecken, darf zu Recht ein diabolischer Plan dahinter vermutet werden. So vermutlich auch bei der Terminierung der sogenannten Transfer-Fenster. Aus unerfindlichen Gründen wird dieser Zeitraum jedes Jahr so in den Kalender eingebettet, dass eine geregelte Saisonvorbereitung für die Vereine aller maßgeblichen europäischen Profiligen nach Möglichkeit nicht stattfinden kann.

So schlagen Dank dieser Regelung neue Spieler meist erst nach dem Saisonauftakt bei ihren zukünftigen Arbeitgebern auf, umgegekehrt werden zentrale Köpfe einer Mannschaft regelmäßig aus einem mehr oder weniger eingespielten Kollektiv herausgerissen. Warum zum Geier kann man dieses Fenster nicht einfach ein paar Wochen vordatieren? Am besten mit einem Auftakt in der Woche gleich nach dem Champions-League-Finale und einem sich daraus ergebenden Transferschluss Mitte Juli. Weil es vielleicht etwa Sinn machen würde? Wo zum Blatter ist das Problem und warum nehmen alle Vereine die geltende Schwachsinns-Terminierung klaglos hin?

Handelt es sich dabei vielleicht um eine Art bewußt gesetztes Hindernis und ich hab‘ das einfach nur nicht mitbekommen? So wie der Große Oxer beim Springreiten oder die weißen Blockadesteine bei Malefiz? Also eine gar nicht weiter bös gemeinte, kleine Erschwernis, die dem Ganzen einfach nur zusätzliche Würze verleihen soll, eine Art Maggi; das kommt ja schließlich auch aus der Schweiz. Wie auch immer, wenn mittlerweile Menschen, deren tiefe Verwirrung ansonsten vielleicht gar nicht weiter aufgefallen wäre, die Worte „Du sag‘ mal…“ an einen Energiekonzern richten, dann traue mich das jetzt eben auch:

Du Fifa, sag doch mal: soll’n ditte?

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Von Demut und Genetik

Hätte mir vor einem halben Jahr jemand geweissagt, dass ich am 30. August diesen Jahres mit meinem Sohn ins Stadion wackele, um dort den HSV gegen Paderborn zu sehen, hätte ich gedacht: Scheiße! Es wird uns also doch erwischen. Diesmal sind wir fällig. Die Uhr bleibt stehen.

Dass es dann doch irgendwie anders kam, ist mit Glück allein kaum zu erklären. Das große Wort in und um den HSV in diesem Sommer hieß Demut. Demütig solle man gefälligst dafür sein, das Zimmer in der obersten Etage weiterhin bewohnen zu dürfen, obwohl man dort mehrere Rohrbrüche und Kabelbrände zu verantworten, sowie noch dazu das Parkett verheizt hat. Soweit so richtig.

Ich hingegen glaube inzwischen allerdings immer mehr, dass Vereine so etwas wie eine eigene DNA haben, die sie gegen bestimmte Zustände zuverlässig zu immunisieren scheint. Bayer Leverkusen beispielsweise kann einkaufen wen es will, sie werden nie Deutscher Meister. Egal, wie großartig sie auch spielen, dem Klub fehlen ganz offensichtlich genetisch bedingt die hierfür erforderlichen Rezeptoren. Die vereinseigenen Antikörper werden ihn Zeit seines Lebens vor jeder Berührung mit der Meisterschale schützen, der Titel wird automatisch abgestoßen. Ich bin sicher, dass in den Bayer-Laboren fieberhaft an der Manipulation der eigenen DNA geforscht wird, allein ich befürchte vollkommen vergeblich. Die Natur lässt sich nun mal einfach nicht austricksen.

Für etwas, was wohl nur aus einer Sektlaune der Schöpfung heraus zu erklären ist, muss man sich als Leverkusener natürlich ebenso wenig schämen, wie man als Hamburger überheblich sein sollte, nur weil diesem Klub wiederum das notwendige Gen für den Abstieg zu fehlen scheint. Es klappt einfach nicht, egal wie sehr man sich auch anstrengt. Und das haben sie zuletzt nun weiß Gott: 27 Punkte, 75 Gegentore und 21 Niederlagen aus 34 Spielen – Rekordnichtabsteiger! Dazu kein Sieg in zwei Relegationsspielen und dennoch hat es wieder nicht geklappt mit dem Rauswurf aus dem Obergeschoss. Atemberaubend.

Ja ich bin demütig, demütig vor der Natur und ihren ebenso rätselhaften wie genialen Strategien. Nun also Paderborn. Da war doch was. Richtig, Hoyzer! Aber das das ist nun wieder eine ganz andere Geschichte. Egal, morgen geht’s ins Stadion. Die 52. Saison ohne Unterbrechung. Meinem Sohn lasse ich die Illusion, dass zumindest rein theoretisch jeder Verein Meister oder Absteiger werden könnte. Nicht nur von wegen der Spannung, Er ist ganz einfach auch noch viel zu klein, um das zu verstehen.

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Transfairliste

So, nun wird ja offenbar doch noch allüberall in der Bundesliga die Gardine vorm Transferfenster beiseite gezogen und noch gekauft.

Kagawa zurück zu Dortmund – und alles schrei(b)t:

ein Gescheiterter. Wie Sahin. Warum sind die überhaupt weggegangen?

Ja, Herrschaftszeiten: wenn man als junger Spieler das Angebot bekommt, zu solchen Riesen wie Real (aktuell noch mehr als damals) und ManU (aktuell eher im doppelten Sinne ein Scheinriese – also von geringer Bedeutung, aber mit Scheinen recht drastisch um sich werfend) zu gehen, heißt es: machen.

Gut bezahlte Probezeit, halt.

Und auch sonst sind interessante neue Leute in die Liga gekommen: Seferovic in Frankfurt, Bendtner (ja, der mit dem Büstenschniedelhalter) in Wolfsburg, Behrani in Hamburg und auch ein Stocker in Berlin.

Und jetzt zum vorherrschenden Thema aktuell:

Bayern. Xabi Alonso. Und auch Benatia, der große Unbekannte aus der Stadt mit den sieben Hügeln.

Was soll das? Drehen die durch? Erfahren wir am Wochenende vom Fluchtversuch von Uli H., weil er an die Säbener will, um den Sammers, Dreesens, Hopfners etc. gepflegt den Arsch zu versohlen?

Warum einen fertigen Kroos weg weil er zuviel Gehalt wollte und jetzt einen (vielleicht bald) fertigen 32jährigen geholt?

Vielleicht, weil Kroos einfach weg wollte. Punkt. Genau wie Sahin und Kagawa vor ihm. Chance, Angebot, wahrnehmen.

Ich bin auch der festen Überzeugung, dass Bayern nix gemacht hätte, wenn sich Martínez nicht verletzt hätte. Da er ein (80er-Sprech) „vielseitig einsetzbarer“ bzw. (2010er Sprech) „polyvalenter“ Spieler ist und Innenverteidiger wie auch defensives Mittelfeld spielen kann, wurden zwei Leute benötigt, wenn es die Kombi nicht gibt.

Macht für mich Sinn. Ich denke noch an die Ära van Gaal, als man 2010/11 mit einem zu dünnen Kader in die Saison ging – und sauber verwachste. Fertige Spieler, die sofort helfen. Ich find’s gut. Das der eine nun wieder Spanier ist – ja, hat ein Geschmäckle. Dass das auch dazu führen kann, dass solche Talente wie Gaudino, Hojbjerg und auch Rode (der wird am meisten fluchen) weniger Einsatzzeit bekommen – ja, betrübt. Aber vielleicht können die auch deutlich mehr und in Ruhe reifen neben einem solch gestandenen Kerl. Auch im Hinblick auf die Champions League-Auslosung, wo diesmal zumindest in der Bayerngruppe absolute Freilose ausgeblieben sind.

Ich bin jedenfalls gespannt auf die Neuen und die neue Saison.

Wer einschlägt und wer nach der ersten Halbserie einschlägig bekannt und abgestraft ist.

 

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Abknickender Irrsinn?

Freunde,
jetzt gehts nun wirklich los mit dieser nachweltmeisterlichen Saison. Endlich was Substanzielles, um die Diskussionsmaschine mal wieder anzuwerfen: Der GröFCaZ München lässt das fertig geschliffene Juwel Toni Kroos ziehen, weil er ihm nicht die gleiche Kohle zahlen will, wie seinen Marketingsternchen Götze und Müller. So hab ich das jedenfalls aus meinen Telefonaten mit der Chefetage an der Säbener rausgehört. Und nun holt man einen 32jährigen spanischen Exweltmeister, der angeblich 20 Millionen in zwei Jahren Vertragslaufzeit verdienen soll (hab ich aus dem Tagesspiegel, bei Kalle war grad besetzt)? Seriously? Nur weil Real den Bayern dieses Jahr den Arsch versohlt hat und olle Xabi das quasi von der Bank aus mit Wucht und Wille gesteuert hat? Was zugegebenermassen auch mich beeindruckte. Die alten Beissreflexe, sie greifen noch in München.

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Jetzt geht’s los…

Wie jedes Jahr hier wieder unser beliebter Fragebogen zur neuen Saison. Für Antworten bitte die Kommentarfunktion nutzen. Meine persönlichen Antworten siehe unten.

1. Wer wird Restmeister (also dritter hinter Bayern & dem BVB)?

2. Wo gibt es die erste Busblockade?

3. Bei welchem Verein übernimmt schließlich Thomas Tuchel?

4. Überraschungsteam der Saison (positiv)?

5. Überraschungsteam der Saison (negativ)?

6. Shooting Star der Saison?

7. Comebacker der Saison?

8. Erster Trainer, der auf die Tribüne geschickt wird?

9. Wann wird Armin Veh entlassen?

10. Wer steigt direkt ab?

 

(Meine Antworten: 1. Wolfsburg / 2. Hertha / 3. Schalke / 4.  Paderborn/ 5. Mainz / 6. David Selke/ 7. Van der Vaart / 8. Christian Streich / 9. im November / 10. Augsburg & Köln)

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Die letzte Diva des Fussballs.

Früher, in der guten alten Zeit gab es Vereine, da herrschten örtliche Unternehmer-Grössen noch nach ganz eigenem Gusto. Mancher Präsident sah sich sogar auf Ballhöhe mit Ludwig XIV., der Schalker Günter Eichberg fand seinen Spitznamen „Der Sonnenkönig“ zumindest keinesfalls übertrieben. Es erging ihm allerdings schlechter als seinem Vorbild, er ruinierte sich und die Vereins-Finanzen und wurde vom Schalker Mob 1997 beim UEFA Cup-Finale durch die Strassen Mailands gejagt. Die Mischung auf Eitelkeit, Inkompetenz und Provinzialismus ging also selten gut, weswegen man diesen Mannschaften mit der Zeit den Begriff Skandal-Klub verlieh. Weil, auf einen solchen Präse folgte ein weiterer, der Schuldenstand blieb. Haste Scheisse am Fuss, haste Scheisse am Fuss. Unvergessen auch die Frankfurter Eintracht, genannt „Die Diva vom Main“, eine nie versiegende Quelle für kleinlichen Klüngel, Misswirtschaft und Provinz-Posse.

Und heute? Im Riederwald wirtschaftet seit Jahren der treue Heribert mit der Solidität eines hanseatischen Kaufmanns und die Verpflichtung von Thomas Schaaf hat nun jede Hoffnung auf Zickenkrieg-Revival endgültig zernichtet. Auch auf Schalke will Fleischfabrikant Tönnies Ruhe haben, die Gerichtsprozesse in der Familie sind ihm wohl Erregungs-Potential genug. Dem Verein bekommt das gut. Der ganze Rest der Klubs besorgt sich Millionen von den börsennotierten und denkt über Compliance-Regeln nach.

Also ist ganz Gallien besetzt von den Anständigen? Nein, nicht ganz Gallien. Einen Skandal-Verein gibt es noch.

Auf Giesings Höhen ist er, der TSV 1860 München, bei dem seit wenigstens vierzig Jahren eine Pleite die nächste jagt, der vermutlich die grösste Dichte von vorbestraften Ex-Präsidenten aufweist und inzwischen mehrheitlich einem jordanischen Geschäftsmann gehört. Warum dieser Millionen in 1860 investiert hat ist bisher nicht bekannt geworden, auf jeden Fall hatte er die Vereins-Chronik wohl nicht gelesen, denn er soll überrascht gewesen sein, daß ihn die Vereins-Spitze kurz nach seinem lebensrettenden Investment mit juristischen Klagen überziehen wollte. Vielleicht wirkte da noch nach, wie 1981 der damalige Präsident Erich Riedl (zeitgleich Haushalts-Experte der CSU-Bundestags-Fraktion) den Verein durch einen selten dämlichen Vertrag mit einem schillernden Immobilienmakler an den Rand des Abgrunds führte. Apropos desaströse Verträge, unvergessen der überaus beliebte Ex-Präse und Wiesn-Wirt Wildmoser, der es Ende der Neunziger schaffte dem Verein durch Teilhaberschaft am Bau der Allianz-Arena  nicht nur die Heimat zu rauben, sondern damit den Erz-Rivalen von der benachbarten Säbener Strasse auch noch zum grössten Gläubiger von 1860 zu machen.

Nun, den widerborstigen Präsidenten Schneider ist der Jordanier inzwischen losgeworden, man hat einen neuen Präsidenten, der holte Ex-Profi Gerhard Poschner als neuen Sportchef, und der holte einen neuen Trainer. Also alles, alles neu bei 1860 und deswegen konnte es nur ein Motto für die anstehende Saison geben, das der neue Trainer Ricardo Moniz auch gleich treudoof in die Münchner Mikrophone blies: Ausser der Meisterschaft geht garnix als Saisonziel. Der Löwe, wie leibt und lebt. Man sollte vielleicht noch erwähnen, daß Herr Moniz noch nie Cheftrainer einer Profi-Mannschaft war, was vielleicht ausschlaggebend dafür war einen 18-jährigen Nachwuchsspieler zum Kapitän zu küren.

Aber keine Sorge, einmal Löwe, immer Löwe. Der Saisonstart in Kürze: Im ersten Spiel führt man auf dem Betzenberg nach einer halben Stunde 2:0 gegen zehn Lauterer und schafft es das Spiel noch 2:3 zu vergeigen. Im ersten Heimspiel gibt’s eine chancenlose 0:3-Klatsche gegen den FC Brausen-Aufsteiger aus Leipzig, wobei dessen zwei Alutreffer nicht unerwähnt bleiben sollen. Drei Tage später ziehen vier Spieler inklusiv des jugendlichen Captains schön durchs Münchner Nachtleben, was einen eigenen ’60er-Fan derart erbost, dass er sie am nächsten Morgen sofort mit Handy-Fotobeweis beim Sportdirektor denunziert. Der schickt dann alle mit grosser Geste zum Straftraining mit der Reserve, um sie zwei Tage später für das Pokalspiel in Kiel wieder zu begnadigen. Das Pokalspiel hat man dann zwar gewonnen (Münchner Abendzeitung: „Dusel-Sieg für ’60“), wobei der Drittligist aber die klar bessere Mannschaft gewesen sein soll. Trainer Moniz ist bereits ein Stück weit verzweifelt, „will aber kämpfen“. Alt-Trainer-Legende Werner Lorant war  diese Woche schon zum Espresso bei der Christl im Löwen-Stüberl und liess die Presse wissen, er habe den Trainer getroffen und ihm gesagt, was er alles falsch gemacht hätte.

Der ’60er-Stadl, wie er leibt und lebt.. Aus langer persönlicher Feindschaft zum Verein prognostiziere ich bis zum Frühling: Erst Moniz noch vor Weihnachten, dann Poschner, dann der Präsident.  Und dann wird es heissen, ‚Der Jordanier wird’s schon richten‘. Das mit der DFL-Lizenz.

 

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